In diesem Artikel widmen wir uns der Bedeutung der 12 Rauhnächte, einer Zeit voller Mythen, Rituale und Traditionen. Wenn viele von uns an die Rauhnächte denken, kommt oft der Gedanke an kalte, rauhe Wintertage auf, doch der Ursprung des Begriffs liegt woanders: „Rauh“ leitet sich von „Rauch“ und „Räuchern“ ab, einem uralten Brauch, der dazu diente, böse Geister zu vertreiben und Schutz für Haus und Familie zu schaffen. Diese Tradition reicht weit zurück in die Zeit unserer Vorfahren und ist auch heute noch lebendig. Das Räuchern, das in diesen Nächten eine zentrale Rolle spielt, verbindet uns mit dieser alten Magie und lädt dazu ein, innezuhalten, zu reflektieren und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten.
Die Rauhnächte beginnen offiziell am 24. Dezember, genau um Mitternacht, und enden am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Doch in vielen Regionen wird die besondere Energie dieser Tage bereits ab der Wintersonnenwende am 21. Dezember, dem Thomastag, spürbar. Manche Rituale und Bräuche, die wir heute mit den Rauhnächten verbinden, haben sogar schon mit Beginn der Adventszeit ihren Ursprung. Neben dem Räuchern gab es in dieser Zeit noch viele weitere Bräuche, die von der Verbindung zur Natur, zur Spiritualität und zu den Zyklen des Jahres geprägt waren.
Die Wilde Jagd
In den 12 Nächten ist der Übergang zur Geisterwelt leichter zugänglich. Die Menschen damals waren abergläubisch, sie glaubten, dass Geister und andere Wesen in dieser Zeit viele heimsuchten. Das Räuchern war daher ein wichtiger Brauch, sein Haus zu reinigen und es vor bösen Geistern zu schützen. Die Bauern stellten in diesen Nächten im Stall überall Kerzen auf. Das war eine teuere Investition. Doch sie sollte Haus und Hof schützen und alles Dunkle fern halten. Die wilde Jagd hatte so keine Chance. Heute ist von diesem Brauch nur noch übrig, dass wir uns Fenster mit Lichtern dekorieren oder die Bäume im Garten schmücken. Für die Menschen damals hatte dieses Licht aber eine besondere Bedeutung, es bot ihnen Zuversicht und Schutz. Die Prechten trugen oft Masken, die das Böse vertreiben sollte. Der heutige Faschingszeit zeigt diesen Brauch sehr gut. Ziel war es böse Geister und den Winter zu vertreiben, mit Masken, Rasseln und Trommeln wurde Krach gemacht und wilde Tänze wurden dabei aufgeführt.
Eine wahrhaft magische Zeit
Die Nächte zwischen den Jahren sind sozusagen nicht vorhanden, zumindest wenn man nach dem Mondkalender mit 354 Tagen geht. Ein Sonnenjahr hat 365 Tage, ist also um 11 Tage länger. In dieser Zeit öffnen sich die Tore zur Geisterwelt. Früher glaubte man, dass Geister, Tierwesen oder verlorene Seelen einen heimsuchten. Die Rauhnächte sind die Zeit der Dunkelheit und des Winters, sie sind aber auch eine Zeit des Lichts und stehen für gute Wünsche. Und diese magische Zeit, kannst du nutzen, um einen Neubeginn zu starten. Die Rauhnächte sind vielseitig sind und laden dazu ein uns selbst wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Übersicht über die kommenden Monate und deren Entsprechung
25.Dezemeber | Januar |
26.Dezember | Februar |
27.Dezember | März |
28.Dezember | April |
29.Dezember | Mai |
30.Dezember | Juni |
31. Dezember | Juli |
1. Januar | August |
2. Januar | September |
3. Januar | Oktober |
4. Januar | November |
5 Januar | Dezember |
Weissagungen mit Orakeln
Die Rauhnächte waren aber auch die Zeit der Bräuche und Weissagungen. Das beliebte Bleigießen kennen vermutlich die meisten noch. Es gab viele ähnliche Orakel, bei denen man den zukünftigen Ehepartner sehen konnte oder ein Blick auf die Zukunft werfen konnte. Man tauschte sich über Träume aus und maß ihnen mehr Bedeutung bei als sonst. Man erzählte sich am Kamin Geschichten und zündete Kerzen an. Bei den Rauhnächten war es so, dass jede Nacht für den kommenden Monat stand. So war der 25. Dezember der 1. Januar, der 26. Dezember der 2. Februar und so weiter. Das gilt auch, für das kommende Wetter und den sogenannten Bauernkalender. So konnte man schon ein ersten Blick auf die Zukunft erhaschen. Auch mit bestimmten Räucherungen wollte man seine Zukunft positiv beeinflussen. In Höfen wurden Kerzenlichter aufgestellt und an Fenstern wurden ebenfalls Kerzen platziert, um vor bösen Geistern verschont zu werden.
Ein Brauch, der auch bei meinen Urgroßeltern eine wichtige Rolle spielte, war es, keine Wäsche während der Rauchnächte zu waschen und aufzuhängen. Auf diesen Brauch gehe ich noch extra ein. Man sollte nicht fluchen oder schimpfen. Wenn sich ein Liebespaar in dieser Zeit häufiger traf, war ihnen eine gute Zukunft bestimmt. Man sollte in dieser Zeit viel schenken. Ein alter Brauch war es auch Speisereste in den Ofen zu werfen, um sie armen Seelen zu übergeben. Speisen wurden zu dem geweiht und Tieren Salz ins Futter gestreut. Auch offene Rechnungen sollten noch vor dem neuen Jahr begleichen werden. Heute bieten sich vor allem Kartenorakel an, um etwas über seine Zukunft zu erfahren. Du kannst aber auch einfach die Botschaft des jeweiligen Tages nutzen und dich fragen, was im Januar eine Rolle für dich spielen könnte. Auch Runen und das I Ging Orakel sind eine gute Möglichkeit etwas über die kommende Monate zu erfahren. Ebenso ist das Kaffeesatzlesen ein altbekanntes Orakel. Als Kartenorakel empfehle ich dir, das Wunder der Rauchnächte.
Bleigießen ein beliebter Brauch an Silvester
Auch wenn das Bleigießen vor einigen Jahren untersagt wurde, ist das Wachsgießen nicht weniger bliebt. Es gehört für viel dazu, am Silvesterabend, die Zukunft zu befragen. Die Figuren die gegossen werden, hält man dabei ins Kerzenlicht und der Schatten kann dann gedeutet werden. Daraus kann man ableiten, was die Zukunft für einen bereithält. Dabei ist es wichtig auf seine Intuition zu vertrauen, den mit der Ersten Deutung liegt man meist richtig. Man sollte den Figuren aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Zudem sind die Aussagen sind stark verallgemeinert, wie etwas Glück in der Liebe – oder rüste dich für das neue Jahr.
Eine ganz besondere Zeit für dich
Die Rauhnächte solltest du nutzen, um innezuhalten und dich mehr mit deinen Wünschen und Träumen auseinander zu setzen. In dieser magischen Zeit ist vieles anders und Wünsche gehen leichter in Erfüllung. Es ist die Zeit für Magie, Orakel, Märchen und Träume. Es ist die besinnliche Adventszeit, die Zeit des Miteinanders und der Vorfreude auf das kommende Jahr. Natürlich ist heute vieles anders als vor 100 Jahren und kaum einer stellt noch Kerzen im ganzen Hof auf oder weiht das Futter der Kühe. Die Menschen damals dachten anders als wir heute. Aber eines ist gleich geblieben, dass die Rauhnächte eine besondere Zeit zwischen den Jahren sind. Eine Zeit, in der man ein Licht anzündet und sich beschenkt. Der Brauch an Weihnachten sich etwas zu schenken besteht bis heute. Du kannst auch Rauchnachtmeditationen von YouTube nutzen, um dich intensiver mit deinen Wünschen auseinander zu setzen. Meine absolute Lieblingsmeditation ist die Rauchnachtmediation:
Du kannst in dieser Zeit deine eigenen Rituale ausführen. Magische Rituale, wirken dann besonders intensiv. Du kannst aber auch einfach deine 13 wichtigsten Wünsche aufschreiben und diese verbrennen. Und zwar an allen 12 Nächten. Oder du führst in den Rauhnächten ein Tagebuch und schreibst auf was dir besonders wichtig ist.
Der Brauch keine Wäsche zu waschen
Früher war es ein sehr strenger Brauch, keine Wäsche zu waschen. Und meine Mutter hält bis heute daran fest. Besonders bei meinen Urgroßeltern war es strengstens untersagt in den 12 Nächten Wäsche zu waschen. Wehe dem, der es dennoch tat, ihm sollte Unheil widerfahren. Als meine Oma eine Bekannte im Dorf traf, sah sie wie diese ihre weißen Leichentücher aufhing. Und warnte sie davor, dass es Unheil bringen würde. Die Bekannte schmunzelte darüber und gab nichts auf die Worte meiner Oma. 3 Tage später verunglückte ihre Tochter. Natürlich war viel Aberglaube im Spiel, aber woher kommt der Brauch in dieser Zeit keine Wäsche zu waschen? Geister und Dämonen nutzen diese Leintücher gerne als Leichentücher, im wahrsten Sinne des Wortes. Die wilde Jagd trieb allerlei Geister und verlorene Seelen über das Land, die auf der Suche nach einem Unterschlupf waren. Doch es könnte auch sein, dass man in dieser Zeit nicht schwer arbeiten sollte. Und Wäsche waschen war damals eine schwere Arbeit. Man musste die Wäsche am Fluss waschen, mit Bürste und Waschbrett und es gab keine Trockner, so wie heute. Zudem stellte die Wäsche den Besitz dar, den man zur Schau stellte. Daher war es damals verpönt in den 12 Nächten seine Wäsche aufzuhängen.
Räuchern gehört einfach dazu
Was wären die Rauhnächte ohne Duftkerzen und Räucherwerk. Früher hatte es den Menschen geholfen, Böses fernzuhalten, heute dient es in erster Linie dazu das Haus zu reinigen und mit altem abzuschließen. Es ist ein Ritual, das einem bestimmten Zweck dient, sei es einen neuen Partner anzuziehen oder die Ahnen zu ehren. Die Räucherungen, die es heute gibt, sind vielseitig. Du kannst Räucherstäbchen verwenden, Räucherstövchen oder Räucherschalen ganz wie es dir beliebt. Auch Rauchermänchen aus dem Erzgebirge eignen sich, um Räucherkegel anzuzünden. Dabei hat jede Räucherung eine unterschiedliche Bedeutung
Weißer Salbei steht für Schutz; Wacholder für Schutz vor Bösem; Korriander für Entspannung und Kiefernharz für eine gute Stimmung. Für selbst gemachte Rächermischungen, kannst du auch gerne ein Blick in meinen Online Shop werfen: Shop – (spirit-of-newage-blog.de)
Fazit – Die Bedeutung der 12 Rauhnächte
Die 12 Rauhnächte sind ein Erbe vergangener Zeiten, das auch heute noch viele Menschen in seinen Bann zieht. Während früher der Schutz des Heims vor bösen Geistern und die Verbindung zu den Ahnen im Vordergrund standen, liegt der Fokus für die meisten heutzutage auf Besinnlichkeit und Räucherritualen. Die Rauhnächte bieten eine wunderbare Gelegenheit, innezuhalten, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen und sich bewusst mit den eigenen Wünschen, Zielen und Träumen auseinanderzusetzen.
Du kannst die Rauhnächte ganz individuell gestalten, um ihre besondere Magie zu spüren und für dich zu nutzen. Das Führen eines Tagebuchs, in dem du deine Gedanken, Träume und Visionen für das kommende Jahr festhältst, kann dir helfen, diese Zeit intensiv und bedeutsam zu erleben. Möchtest du mehr über die kommenden Monate erfahren, laden dich die Rauhnächte dazu ein, alte Orakelmethoden wie das Ziehen von Runen, das Legen von Tarotkarten oder andere Wahrsagepraktiken auszuprobieren.
Diese Nächte sind eine Zeit der Einkehr und des Neubeginns, in der du dich auf deine inneren Wünsche konzentrieren und deine Energie auf das ausrichten kannst, was du im nächsten Jahr erreichen möchtest. Egal, ob du Traditionen aufgreifst oder deine ganz eigenen Rituale schaffst, die Rauhnächte erinnern uns daran, dass es eine kraftvolle Zeit ist, um Altes loszulassen und Neues zu begrüßen.
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