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ToggleWie funktioniert das Gesetz der Anziehung wirklich – und was hat es mit The Secret auf sich?
Der Film begeisterte Millionen und gilt für viele als Einstieg in die Welt der spirituellen Selbstverwirklichung. Auch mich hat The Secret mit 17 Jahren fasziniert – heute sehe ich vieles differenzierter. In diesem Artikel werfen wir einen ehrlichen, kritischen Blick auf das Gesetz der Anziehung. Ist es wirklich der Schlüssel zum Traumleben – oder eher eine clevere Marketingstrategie, die uns vorgaukelt, wir müssten nur beim Universum „bestellen“ und fest genug daran glauben?
Ich habe selbst mit einfachen und komplexen Wünschen experimentiert – und oft blieb die ersehnte Erfüllung aus. Warum das so ist, welche anderen universellen Prinzipien (wie das Gesetz der Resonanz) The Secret verschweigt, und was wirklich hinter der Idee vom Manifestieren steckt – darum geht es in diesem Artikel.
Die Grundlagen des Gesetzes der Anziehung
Das Gesetz der Anziehung basiert auf dem zentralen Prinzip: „Gleiches zieht Gleiches an.“ Es geht davon aus, dass deine Gedanken, Gefühle und inneren Überzeugungen wie ein Magnet wirken – und genau das in dein Leben ziehen, womit du dich bewusst oder unbewusst beschäftigst. Denkst du also überwiegend positiv, glaubst an dich und bist emotional im Einklang mit deinen Zielen, dann – so die Theorie – sendest du eine hochfrequente, positive Energie aus. Diese Energie soll wiederum ähnliche Schwingungen anziehen: glückliche Zufälle, gute Beziehungen, finanzielle Fülle, berufliche Chancen oder inneren Frieden.
Doch das Gesetz geht noch weiter: Es behauptet, dass alles im Universum Energie ist – und dass deine innere Ausrichtung deine äußere Realität formt. Deine Gedanken sind also nicht nur flüchtige Hirngespinste, sondern senden – laut dieser Lehre – messbare Schwingungen aus, die das Universum empfängt und beantwortet. Je klarer und emotional aufgeladener dein Wunsch, desto stärker die „magnetische Anziehungskraft“, mit der er sich in deinem Leben zeigen soll.
Ein zentrales Element ist dabei der Fokus: Wenn du dich wiederholt auf einen bestimmten Wunsch oder ein Ziel konzentrierst, ihn visualisierst, emotional spürst und so tust, als sei er bereits Realität, dann verstärkst du – laut dieser Theorie – die Anziehungskraft. Negative Gedanken hingegen gelten als Saboteure: Sie blockieren den Energiefluss, senden widersprüchliche Signale ans Universum und bringen dich aus dem „Empfangsmodus“.
In der Praxis bedeutet das: Wenn du dir zum Beispiel finanziellen Wohlstand wünschst, solltest du nicht aus einem Mangelgefühl heraus agieren („Ich habe nicht genug“), sondern aus einer inneren Haltung von Fülle („Ich bin bereit für mehr und empfange mit Freude“). Genau hier liegt für viele der Knackpunkt – denn unsere unbewussten Glaubenssätze wirken oft stärker als jede positive Affirmation.
The Secret und das „große Geheimnis“, das keins ist
Der Einstieg in The Secret ist filmisch clever gemacht: Es wird ein uraltes, machtvolles Geheimnis angekündigt – eines, das angeblich über Jahrtausende unterdrückt wurde, das früher nur Königen, Elitekreisen und spirituellen Meistern zugänglich war. Und ganz ehrlich: Wer da nicht neugierig wird, hat vermutlich das Popcorn noch nicht in der Hand. Der Spannungsbogen funktioniert. Man wartet auf eine bahnbrechende Offenbarung – nur um dann festzustellen: Das „große Geheimnis“ ist… das Gesetz der Anziehung.
Ein bisschen enttäuschend? Vielleicht. Aber fairerweise: Der Film schafft es, das Prinzip wirklich eingängig zu erklären. Kurz gesagt:
1. Bitten – Formuliere deinen Wunsch.
2. Glauben – Vertraue darauf, dass es geschieht.
3. Empfangen – Fühle es, als wäre es schon Realität.
Diese drei Schritte bilden das Herzstück von The Secret. Klingt erstmal simpel – aber genau hier liegt die Herausforderung. Denn während „Bitten“ oft noch leichtfällt (wer wünscht sich nicht ein besseres Leben?), wird es beim „Glauben“ und vor allem beim „Empfangen“ schon kniffliger. Wie soll man inneren Reichtum fühlen, wenn das Konto im Minus ist? Oder sich gesund und kraftvoll visualisieren, wenn man mit Rückenschmerzen im Bett liegt? Genau da scheitert das Konzept für viele – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sich Realität und Wunschgefühl oft wie zwei verschiedene Welten anfühlen.
Was der Film ebenfalls gut erklärt: Unsere Gedanken senden eine bestimmte Schwingung aus – vergleichbar mit einem Radiosender. Und laut Gesetz der Anziehung ziehen wir immer genau das an, was auf unserer inneren Frequenz liegt. Denken wir ständig an Mangel, senden wir Mangel. Denken wir an Fülle, senden wir Fülle. Doch das Universum unterscheidet dabei nicht zwischen „gewollt“ und „ungewollt“ – es reagiert nur auf das, worauf wir unsere Energie richten.
Die Theorie klingt elegant. Und sie kann tatsächlich motivierend sein – gerade für Menschen, die lernen möchten, ihre Denkmuster bewusst zu gestalten. Aber sie blendet auch vieles aus: innere Blockaden, alte Glaubenssätze, kollektive Prägungen oder reale Lebensumstände, die nicht einfach „wegmanifestiert“ werden können.
Unsere Gedanken wirken wie ein Magnet, die das anziehen, woran wir überwiegend denken
Die Kraft deiner Gedanken – und warum sie mehr bewirken, als du glaubst
Ein wesentlicher Bestandteil des Gesetzes der Anziehung ist die Vorstellung, dass unsere Gedanken Einfluss auf das haben, was wir im Außen erleben. Immer wieder wird gesagt: „Gedanken sind wie Magnete“ – und genau darum geht es. Das, worauf du dich innerlich konzentrierst, ziehst du – bewusst oder unbewusst – in dein Leben.
Wenn du häufig darüber nachdenkst, was dir fehlt oder was du nicht möchtest, richtest du deine Energie genau darauf aus. Und laut dem Gesetz der Anziehung reagiert das Leben auf diese innere Ausrichtung. Es spiegelt dir das, was du denkst, fühlst und erwartest.
Anders gesagt: Wer ständig im Mangel denkt, wird selten Fülle erleben. Wer sich innerlich auf Sorgen programmiert, wird schwer Leichtigkeit spüren können.
Um das Gesetz der Anziehung für dich zu nutzen, ist es wichtig, achtsam mit deinen Gedanken umzugehen. Das bedeutet nicht, dass du jeden negativen Gedanken sofort „verbannen“ musst – sondern, dass du lernst, deinen Fokus bewusst zu lenken. Dabei können positive Affirmationen, tägliche Dankbarkeitsrituale oder Visualisierungen helfen. Stell dir regelmäßig vor, wie es sich anfühlt, wenn dein Wunsch bereits erfüllt ist – und versuche, dieses Gefühl wirklich zuzulassen, auch wenn es nur für einen Moment ist.
Denn das, was du innerlich mit echter Überzeugung fühlst, hat – laut diesem Prinzip – eine deutlich stärkere Wirkung als das, was du dir nur rational vornimmst.

Wie Gedanken deine Realität erschaffen – 5 einfache und praktische Übungen
Visualisieren und Dankbarkeit – zwei kraftvolle Werkzeuge mit Grenzen
Fangen wir mit dem Positiven an: The Secret vermittelt auf eine sehr anschauliche und leicht zugängliche Weise, wie Visualisierung funktioniert und warum es sinnvoll sein kann, sich regelmäßig in den gewünschten emotionalen Zustand zu versetzen. Die Szenen sind oft humorvoll, motivierend und wecken die Neugier, es einfach mal selbst auszuprobieren. Und genau das ist auch die große Stärke des Films: Er inspiriert Menschen dazu, sich überhaupt mit ihren inneren Bildern und Gedanken auseinanderzusetzen.
Eine meiner Lieblingsstellen ist bis heute die Geschichte mit dem Dankbarkeitsstein. Ich habe selbst so einen Stein – und ja, das funktioniert wirklich. Wenn du dir angewöhnst, täglich für Dinge dankbar zu sein, die bereits gut laufen – sei es noch so klein –, veränderst du deine Wahrnehmung. Du siehst plötzlich mehr von dem, was funktioniert. Und aus dieser inneren Haltung heraus ziehst du oft tatsächlich mehr Situationen an, die dich dankbar und glücklich machen. Nicht, weil ein magischer Stein alles verändert, sondern weil du selbst beginnst, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Spannend fand ich auch das Experiment im Film, bei dem Sportler mit Elektroden und Messgeräten ausgestattet wurden, um ihre Gehirnaktivität beim Visualisieren zu erfassen. Dabei zeigte sich: Der Körper reagierte, als würden sie die Bewegung tatsächlich ausführen. Das zeigt, wie stark unser Geist wirkt – und dass er zwischen Vorstellung und Realität oft keinen Unterschied macht. Wiederholte Bilder, Gedanken und Gefühle „prägen“ sich ein und formen unsere Reaktionen, Entscheidungen und Stimmungen.
Aber – und das ist wichtig – allein das Visualisieren reicht nicht immer aus. Ich habe selbst unzählige Wünsche visualisiert: Wohnungen, Beziehungen, berufliche Ziele. Einige davon sind Realität geworden – andere nicht. Und gerade diese Erfahrung ist wichtig: Es kommt nicht nur auf die Bilder im Kopf an, sondern auch auf das, was innerlich dagegenwirkt. Zweifel, unbewusste Ängste oder destruktive Überzeugungen können den stärksten Wunsch blockieren, selbst wenn du ihn dir noch so schön vorstellst.
Visualisieren ist ein Werkzeug. Dankbarkeit ist ein Verstärker. Aber beide ersetzen keine innere Arbeit. Wer glaubt, er müsse nur jeden Morgen ein Vision Board anschauen und sich reich fühlen – ohne etwas zu verändern, zu lernen oder loszulassen – wird schnell frustriert sein.
Liebe manifestieren? Warum es mehr braucht als einen Wunsch ans Universum
Das Thema Liebe und Partnerschaft ist für viele ein Herzenswunsch – und The Secret greift dieses Thema durchaus alltagstauglich auf. Eine Szene zeigt eine Frau, die versucht, über eine Zeitungsanzeige einen Partner zu finden. Was sie dabei übersieht: Die Möglichkeit, einem netten Mann direkt im echten Leben zu begegnen – etwa beim Volleyballspiel am Strand. Die Botschaft dahinter ist klar: Es reicht nicht, nur Absichten zu haben – wir müssen auch offen sein für Wege, die wir vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatten.
Ein weiteres Beispiel ist der Regisseur, der lange Zeit keine passende Partnerin findet. Erst durch die Unterstützung einer Feng-Shui-Beraterin verändert er seine Umgebung – räumt Platz für eine mögliche Beziehung ein. Plötzlich trifft er mehrere Frauen, lernt sich selbst neu kennen und findet am Ende die Frau, die er ein Jahr später heiratet. Klingt traumhaft – fast zu schön, um wahr zu sein. Denn natürlich: Manifestieren ersetzt nicht das echte Leben, die Begegnungen, die Arbeit an sich selbst oder die Bereitschaft, sich zu öffnen.
Eine Szene bleibt dabei besonders im Gedächtnis: Der Mann malt seine ideale Beziehung – ein schöner symbolischer Akt, der zeigt, wie sehr Kreativität und Manifestation miteinander verbunden sein können. Wer gerne schreibt, kann das für sich nutzen: Schreib dir dein Wunschleben oder deine ideale Beziehung einmal so auf, als wäre sie bereits Realität. Das kann sehr kraftvoll wirken – vor allem, wenn du dich dabei gut fühlst.
Doch The Secret bleibt nicht nur in romantischen Wunschbildern hängen. Lisa Nichols bringt es auf den Punkt: Bevor du erwartest, dass dich jemand liebt, musst du lernen, dich selbst zu lieben. Eine erfüllte Beziehung beginnt mit einer gesunden Verbindung zu dir selbst. Was willst du wirklich? Welche Art von Partnerschaft entspricht dir? Wie möchtest du kommunizieren? Und – ganz wichtig – was kannst du in eine Beziehung einbringen?
Auch hier schließt sich der Kreis zur Dankbarkeit: Wer in bestehenden Beziehungen – egal ob mit sich selbst oder mit anderen – bewusster wahrnimmt, was bereits gut funktioniert, öffnet sich für mehr davon. Denn echte Verbindung wächst nicht durch Wunschzettel ans Universum, sondern durch Achtsamkeit, innere Klarheit und echte Bereitschaft, Liebe zu geben.
Das Geheimnis über Gesundheit – zwischen Hoffnung und gefährlicher Vereinfachung
Ein Punkt, der mir beim Anschauen von The Secret besonders aufgestoßen ist, war die Vorstellung, dass man durch bloßes Denken scheinbar alles erreichen kann – vom Scheck im Briefkasten bis zum perfekten Traumhaus. Noch absurder wird es, wenn suggeriert wird, man solle erst die Parklücke oder den morgendlichen Kaffee manifestieren, bevor man sich an die „großen Wünsche“ wagt. Solche Beispiele mögen unterhaltsam sein – in der Realität funktionieren sie in den seltensten Fällen so einfach.
Gerade beim Thema Gesundheit wird es kritisch. Zwar betont der Film, dass jede Heilform ihren Platz hat – auch schulmedizinische –, aber die Botschaft schwingt deutlich mit: Gedanken haben heilende Kraft. Und ja, das stimmt bis zu einem gewissen Grad – Stichwort Placebo-Effekt. Der Glaube an Besserung kann tatsächlich positive körperliche Reaktionen auslösen. Doch hier wird es schnell heikel.
Im Film wird unter anderem ein Mann gezeigt, der bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt wurde. Laut Prognose sollte er nie wieder selbstständig gehen können. Doch er gibt nicht auf, visualisiert täglich seine Genesung, wiederholt kraftvolle Affirmationen – und steht irgendwann wieder auf. Solche Geschichten beeindrucken und berühren. Und ja, es gibt sie. Menschen, die mit unerschütterlichem Willen Dinge schaffen, die medizinisch kaum erklärbar sind.
Aber: Diese Erzählweise kann auch gefährlich werden. Denn sie impliziert, dass Heilung ausschließlich eine Frage des Denkens sei – und das ist schlicht nicht immer wahr. Vor allem bei schweren Erkrankungen wie Krebs kann diese Haltung problematisch sein. Wenn Betroffene glauben, sie müssten „nur genug visualisieren“ oder sich „gesund denken“, kann das sogar zu einem Gefühl von Schuld führen, wenn es nicht klappt: Habe ich nicht stark genug geglaubt? War mein Mindset nicht positiv genug? Das ist nicht nur falsch – sondern auch unfair.
Ich persönlich halte es für naiv – oder sogar verantwortungslos –, allein auf Affirmationen zu setzen, wenn es um ernsthafte Gesundheitsfragen geht. Mentale Stärke, Hoffnung, Achtsamkeit und Visualisierung können eine kraftvolle Ergänzung sein. Aber sie sollten nicht als Ersatz für medizinische Unterstützung verkauft werden. Das Leben ist komplexer – und Heilung ist oft ein Zusammenspiel vieler Faktoren: Körper, Geist, Seele und ja, auch moderne Medizin.
Erfolg und Wohlstand – mehr als nur ein Gedanke
Auch im Bereich Erfolg und Geld hat The Secret einige motivierende Beispiele zu bieten. Besonders die Geschichte von Jack Canfield, dem Mitautor von Hühnersuppe für die Seele, bleibt vielen im Gedächtnis. Im Film erzählt er, wie er sich das Ziel setzte, innerhalb eines Jahres 100.000 US-Dollar zu verdienen – und wie er begann, diesen Betrag regelmäßig zu visualisieren.
Was im Film jedoch nicht erwähnt wird: Dass Canfield zuvor von über 100 Verlagen abgelehnt wurde. Diese Information hätte dem Beispiel deutlich mehr Tiefe verliehen – denn sie zeigt, dass Manifestation allein nicht ausreicht. Durchhaltevermögen, Disziplin und der Mut, trotz Rückschlägen dranzubleiben, spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Erfolg entsteht selten über Nacht – auch wenn The Secret manchmal genau diesen Eindruck erweckt.
Trotzdem zeigt der Film auch eine starke Seite: Canfield beginnt, seine inneren Überzeugungen über Geld zu hinterfragen. Mit Unterstützung einer erfolgreichen Mentorin verändert er schrittweise sein Mindset – oder besser gesagt, seine Glaubenssätze über Wohlstand. Er lernt, sich größere Summen zuzutrauen, öffnet sich für neue Möglichkeiten – und zieht schließlich genau die Menschen und Chancen an, die ihn weiterbringen. Unter anderem eine Journalistin, die über sein Buch berichtet und ihm damit den Weg zu mehr Lesern und späterem Erfolg ebnet.
Hier wirkt das Gesetz der Anziehung greifbar und nachvollziehbar: Nicht im Sinne eines magischen Tricks, sondern als innerer Prozess. Wer beginnt, sich selbst mehr zuzutrauen, wer an seinen Wert glaubt und offen ist für neue Wege, nimmt Chancen ganz anders wahr – und handelt auch mutiger. Das ist keine Magie, sondern oft eine Mischung aus innerer Klarheit, richtiger Einstellung und dem berühmten Dranbleiben.
Was The Secret jedoch selten offen anspricht: Auch beim Thema Geld gibt es Blockaden, die tiefer sitzen. Wer z. B. mit dem Glaubenssatz aufgewachsen ist, dass Reichtum nur durch harte Arbeit oder „auf Kosten anderer“ möglich ist, wird sich innerlich gegen Erfolg sträuben – selbst wenn er sich noch so oft positive Summen vorstellt.
Das Geheimnis über die Welt – zwischen Nachrichtenflut und innerer Haltung
The Secret spricht auch einen wichtigen Punkt an: Wer sich permanent mit negativen Nachrichten, Krisen und Katastrophen beschäftigt, gerät schnell in eine Spirale aus Angst, Ohnmacht und innerer Anspannung. Der Film ermutigt dazu, den Fokus bewusst auf das Positive in der Welt zu lenken – und das ist grundsätzlich eine sinnvolle Botschaft.
Doch ganz ausblenden lässt sich das Weltgeschehen nicht – und sollte es auch nicht. Informiert zu sein bedeutet nicht automatisch, negativ zu denken. Es kommt vielmehr darauf an, wie wir mit Informationen umgehen: Lassen wir uns emotional mitreißen oder schaffen wir es, innerlich klar und ruhig zu bleiben?
Ein gutes Beispiel dafür ist Mutter Teresa, die einmal sagte, sie würde niemals an einer Anti-Kriegs-Demonstration teilnehmen – wohl aber an einer Friedens-Veranstaltung. Ihre Haltung zeigt, wie kraftvoll es sein kann, die Aufmerksamkeit gezielt auf das zu richten, was wir fördern wollen – statt gegen das zu kämpfen, was wir ablehnen. Viele große Persönlichkeiten haben genau diesen Weg gewählt: Nicht die Augen verschließen, aber die eigene Energie bewusst in Hoffnung, Mitgefühl und Wandel investieren.
Gerade in einer Zeit, in der wir ständig von Informationen überflutet werden, ist es wichtig, ein gesundes Maß zu finden: Informiert bleiben, ja – aber nicht alles glauben, nicht alles aufnehmen, und vor allem: sich nicht emotional auf alles einlassen. Die eigene Energie ist kostbar – und wir entscheiden, wohin wir sie lenken.
Wer sich zu sehr vom Weltgeschehen runterziehen lässt, verliert oft den Blick dafür, was im eigenen Umfeld verändert werden kann. Und genau da beginnt echte Wirkung: Bei uns selbst, in unseren Gedanken, unseren Entscheidungen und in dem, was wir ausstrahlen.
Das Geheimnis über dich – Schöpferkraft mit Grenzen
In diesem Teil von The Secret wird es deutlich spiritueller – und für manche vielleicht sogar etwas zu viel. Wer aus einem christlichen, religiösen oder traditionell geprägten Hintergrund kommt, könnte an dieser Stelle mit Skepsis reagieren. Denn laut The Secret gibt es im Himmel keine Tafel mit einem festgelegten Schicksal. Nichts ist vorbestimmt, nichts vorgeschrieben. Stattdessen wird das Universum – oder das höhere Selbst – wie eine Art Wunscherfüller à la Aladins Wunderlampe dargestellt: Du wünschst dir etwas, sendest es aus – und bekommst es zurück.
Das kann für viele befremdlich klingen, vor allem, wenn sie an eine göttliche Ordnung oder an einen Lebensplan glauben. Und doch liegt auch eine Stärke in dieser Sichtweise: The Secret lässt sich unabhängig von jeder Religion leben. Es schreibt niemandem einen festen Glauben vor, sondern lädt dazu ein, die eigene Rolle im Leben aktiver zu gestalten. Es vermittelt die Idee, dass wir Schöpfer unserer Realität sind – dass wir nicht machtlos durchs Leben treiben, sondern Einfluss nehmen können. Mit jedem Gedanken, jeder Entscheidung, jeder Handlung.
Und ja – zu einem großen Teil stimmt das auch. Wir gestalten unser Leben mit – durch unsere Haltung, unsere Reaktionen, durch das, woran wir glauben und worauf wir unser Handeln ausrichten. Doch die Vorstellung, dass wir unsere Realität zu 100 % erschaffen können, ist in der Praxis kaum haltbar. Denn nicht alles liegt in unserer Kontrolle: äußere Umstände, andere Menschen, kollektive Entwicklungen – das alles wirkt ebenfalls mit.
Wer ernsthaft versucht, sein Leben bewusst zu gestalten, merkt schnell: Das ist kein Wunschkonzert, sondern geistige Arbeit. Es braucht Klarheit, Achtsamkeit und die Bereitschaft, auch den eigenen Schatten zu begegnen. Realität formen ist kein einfacher Trick – sondern ein fortlaufender Prozess. Und manchmal bedeutet wahre Schöpferkraft auch, das anzunehmen, was sich nicht verändern lässt – und innerlich dennoch im Frieden zu bleiben.
Fazit – Wie das Gesetz der Anziehung wirklich wirkt
The Secret hat das Gesetz der Anziehung in den Mainstream gebracht – und dabei viele Menschen inspiriert, sich erstmals mit der Kraft ihrer Gedanken auseinanderzusetzen. Der Film vermittelt wichtige Impulse zur Selbstverantwortung, zur Macht der inneren Ausrichtung und zur Bedeutung von Dankbarkeit und Vorstellungskraft.
Doch er zeigt nur einen Teil der Wahrheit. Denn Gedanken allein genügen nicht. Wer lediglich visualisiert, affirmiert und dann auf die Erfüllung wartet, wird früher oder später enttäuscht sein. Das Leben erfordert mehr als Wunschdenken – es fordert aktive Schritte, innere Arbeit und manchmal auch Geduld.
Das Gesetz der Anziehung ist kein Zauberstab, sondern ein Werkzeug. Und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wie bewusst und konsequent wir es einsetzen. Unsere Gedanken prägen unsere Ausstrahlung – ja. Aber sie entfalten ihre volle Kraft erst dann, wenn sie mit echtem Tun, innerer Klarheit und emotionaler Wahrheit verbunden sind.
Ein ganzheitlicher Ansatz bedeutet:
Klarheit über das, was du wirklich willst
die Bereitschaft, alte Überzeugungen zu hinterfragen
aktives Handeln im Einklang mit deinem Ziel
und die Offenheit, den Weg auch anders verlaufen zu lassen, als gedacht
Wenn du all das berücksichtigst, kann das Gesetz der Anziehung eine echte Unterstützung auf deinem Weg sein – kein Ersatz für dein Handeln, aber ein Verstärker deiner inneren Ausrichtung. Nutze es mit Achtsamkeit, aber ohne Illusionen. Und gestalte dein Leben nicht nur im Kopf, sondern mit dem ganzen Herzen – und beiden Füßen auf der Erde.
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